Möwen schauen den Menschen genau aufs Maul

Heringsmöwen haben sich gut an die menschlich geprägte Umwelt angepasst. (Bild: Georg Wietschorke/Pixapay)

Die Rede ist wieder einmal von Möwen.

Ging es in älteren Umweltnotizen um Möwen, die die Stadt dem Meer vorziehen, und um solche, die sich nach dem Tagesablauf der Menschen richten, dreht sich dieses Mal alles um Möwen, die dem Menschen ganz genau aufs Maul schauen.

Und es zeigt sich wiederum, wie erfolgreich sich Möwen an eine anthropozentrisch geprägte Umwelt anpassen können.

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Anthropozän: Wien wird voraussichtlich nicht Namensgeber für ein neues Zeitalter

Unter dem Karlsplatz in Wien fand man Ablagerungen des urbanen Wandels, die 200 Jahre zurückreichen.

Das Anthropozän – das Zeitalter des Menschen: in den Sozial- und Kulturwissenschaften hat es längst Eingang gefunden. Anhand dieses Begriffs werden so grundlegende Fragen diskutiert wie: Was ist der Mensch? Was ist Natur? Wie ist der Mensch in die Umweltkrise geraten? Und wie kommt er da wieder raus?

Doch eigentlich ist „Anthropozän“ ein geologischer Begriff. Er bezeichnet die geologische Epoche, in der der Mensch so wichtig geworden ist, dass er die biologischen, geologischen und atmosphärischen Prozesse auf der Erde massgeblich beeinflusst.

Nur: Diese Epoche hat „offiziell“ noch gar nicht begonnen; wir befinden uns noch immer im Holozän, das vor rund 11.700 Jahren begonnen hat. Die Geologen sind etwas strenger im Festlegen von Begriffsdefinitionen als Philosophen oder Kulturwissenschaftlerinnen. Die „International Commission on Stratigraphy“ wird darüber entscheiden, ob das Anthropozän als neue geochronologische Epoche ausgerufen wird oder nicht.

Die Arbeiten dafür laufen seit mehreren Jahren in der „Anthropocene Working Group“. Und sie konzentrieren sich um Zeit in der Mitte des 20. Jahrhunderts. Damals sind die menschlichen Auswirkungen auf die Erde geradezu explodiert, was etwa die Verschmutzung (z.B. durch Atomwaffentests oder Plastik) oder das Artensterben betrifft.

Nun ist man einen Schritt weitergekommen.

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30 Millionen tote Vögel wegen Hauskatzen in der Schweiz: Was hinter dieser Zahl steckt

Katze im Vogelhäuschen: eine nicht zu unterschätzende Gefahr für Wildvögel. (Bild: Pixabay)

Drei Reaktionen habe ich auf die Aussage erhalten, dass Hauskatzen in der Schweiz jährlich 30 Millionen Wildvögel töteten: ungläubiges Staunen, erbostes Abstreiten oder bestätigendes Nicken. Der Hinweis, dass die Zahl nicht von einer Anti-Katzen-Organisation, sondern von der Schweizer Regierung stammt, nützte auf Seiten der Ungläubigen und Erbosten allerdings kaum etwas.

Diese Angabe von 30 Millionen toten Vögel darf man selbstverständlich in Frage stellen. Denn wie der Bundesrat betont, existieren keine Studien zur Zahl der in der Schweiz durch menschlichen Einfluss getöteten Vögel (da gehört die vom Menschen gehaltene Katze dazu).

Man muss sich auf Schätzungen abstützen. Diese stammen aus dem Ausland und können daher nicht ohne Weiteres auf die Schweiz übertragen werden, wie das Bundeamt für Energie meint. Das Bundesamt für Energie war Auskunftsgeber, da es in der bundesrätlichen Antwort auch um die Windkraft und deren tödliche Folgen für die Vögel ging.

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Überall Hühner: Das Anthropozän steht im Zeichen des Huhns

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Eine unglaubliche Zahl: 22,7 Milliarden. So viele Hühner leben derzeit auf der Welt. Gallus gallus domesticus ist nicht nur bei weitem der häufigste Vogel, er ist auch das häufigste Wirbeltier auf dem Planeten Erde. Die Ursache dafür ist der menschliche Hunger nach Fleisch. Homo sapiens mag Huhn. Es ist das am meisten gegessene Fleisch. Damit es dies werden konnte, musste das Haushuhn allerdings eine massive Veränderung durchlaufen. Weiterlesen