
Der Anteil potenziell gefährderter Brutvogelarten in der Schweiz steigt seit Jahren. Gemäss der neuen Roten Liste gehören nun bereits 20 Prozent der rund 200 Brutvogelarten in diese Kategorie. Vor elf Jahren lag der Anteil noch bei 16 Prozent. Nochmals zehn Jahre früher hatte dieser Wert 12 Prozent betragen. Die Entwicklung, dass immer mehr bislang häufige Arten neu als potenziell gefährdet gelten, bereitet der Schweizerischen Vogelwarte Sempach Sorgen.
Die Vogelwarte erstellt die Rote Liste zusammen mit dem Bundesamt für Umwelt. Noch ist die neue Rote Liste nicht erschienen. Doch die Vogelwarte hat in einer Broschüre an die Gönnerinnen und Gönner erste Hinweise auf die Resultate veröffentlicht.
Als gefährdet gelten – wie bereits in den beiden zuvor erschienen Roten Listen – 40 Prozent der Brutvogelarten (verletzlich: 21 Prozent; stark gefährdet 12 Prozent; vom Aussterben bedroht: 4 Prozent; in der Schweiz ausgestorben: 3 Prozent). „Besonders prekär“ sei die Situation in den Feuchtgebieten (über 60 Prozent der Vogelarten gefährdet) und im Kulturland (rund die Hälfte der Vogelarten gefährdet). Entsprechend müssten in diesen Gebieten weitere Massnahmen zum Schutz der Biodiversität ergriffen werden.
Als positiv herausgestrichen wird, dass Förderprojekte helfen. So hätten sich beispielsweise Dohlen und Kiebitze etwas erholen können.
Die neue Rote Liste soll noch dieses Jahr publiziert werden.
© Markus Hofmann