„Giruno“ – ornithologischer Sprachenstreit im Land der Bahnfahrer

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Girun da mieurs. So heisst der Mäusebussard auf Rätoromanisch. Oder heisst „girun“ Bartgeier? (Bild: Spencer Wright, North Walsham, England)

Die Schweiz, das Land der Bahnfahrer, hat einen neuen Zug. Der Hochgeschwindigkeitszug der Stadler Rail wurde gefeiert wie die Schweizer Nationalmannschaft, wenn sie denn mal weiter als bis ins Achtelfinal einer Fussballmeisterschaft vorstossen würde. Der neue Zug trägt auch einen Namen – und da beginnt der Streit. Er heisst nämlich „Giruno“. „Giruno“? Laut dem Chef der Stadler Rail, Peter Spuhler, sei dies rätoromanisch und bedeute „Mäusebussard“.

Nun melden sich die Rätoromanen zu Wort. Zum einen heisse es nicht Giruno, sondern „girun“, sagen sie. Und zum anderen sei der „girun“ nicht der Mäusebussard, sondern der Turmfalke oder gar der Bartgeier. Was gilt? Weiterlesen

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Ehre sei dem Steinschmätzer!

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Der Steinschmätzer: kleiner Rekordhalter unter den Singvögeln.

Was gibt es nicht alles für Tage: Es gibt den Tag der Blindenschrift, den Weltknuddeltag, den Tag der Zöllner, den Welttag des Radios, und kommenden Sonntag wird der Tag der Floristen – sprich: der Muttertag – begangen.

Heute nun aber ist der Tag der Zugvögel!

Während die Mütter bereits seit über 100 Jahren gefeiert werden, kommt den Zugvögeln diese Gunst erst seit 2006 zu. Einen Vorläufer des Zugvogeltages, der sich auf den amerikanischen Kontinent beschränkt, gibt es bereits seit 1993.

Zum diesjährigen Weltzugvogeltag soll einem wahren Langstreckenflieger die Ehre erwiesen werden: dem Steinschmätzer (Oenanthe oenanthe). Der Steinschmätzer ist ein weitverbreiteter Singvogel. Er brütet in Europa, in Ostkanada, Alaska, Nordasien und auf Grönland sowie Island. Seine Überwinterungsgebiete liegen aber südlich der Sahelzone; er muss also jährlich zweimal über die unwirtliche Sahara fliegen. Weiterlesen