Magerwiese statt Pflastersteine mitten in Zürich. (Bild: M. Hofmann)
Es ist Freitagabend, die Aussenplätze der Restaurants und Bars sind gut besetzt und die Temperaturen mild, der Sommer ist nochmals zurückgekehrt. Doch mitten in Zürich herrscht eine entspannte Ruhe. Nur das Geschrei der Alpensegler, die in hohem Tempo hinter dem Zifferblatt der Fraumünsterkirche in ihren Nistplätzen verschwinden, ist deutlich zu vernehmen. Im Münsterhof, dem mondänen Herzen der Zürcher Altstadt, zücken Passanten ihr Handy. Sie nehmen aber nicht die Fraumünsterkirche oder das Zunfthaus zur Meisen in den Fokus. Sondern ein Stück Wiese. Weiterlesen →
Elgin ist ein idyllisches Städtchen in Schottland. Touristische Hauptattraktion sind die Überreste einer einstmals grossen Kathedrale, die während der Reformation zerstört wurde. Weit auffälliger als die Ruine ist derzeit aber etwas anderes: Auf fast jedem Dach der Stadt sitzt eine Möwe. Andere fliegen durch die Strassen, knapp an Passanten und Autos vorbei. Die Stadt ist eine grosse Möwenkolonie. Das Geschrei ruht kaum. Es ist das letzte, was man vor dem Einschlafen hört, und in der Früh wird man wieder davon geweckt. Diese Stadt, so scheint es, gehört den Möwen, nicht den Menschen.
Vor allem Silber- und Heringsmöwen haben den Ort in Beschlag genommen. Obwohl diese eigentlich am Meer heimisch sind, scheinen sie in Elgin, das doch einige Kilometer vom Strand entfernt liegt, nichts zu vermissen.
Dass sich die Möwen in britischen Städten wohl fühlen, bestätigt nun eine Studie in „Nature“. Es geht ihnen in den Städten gar so gut, dass ihre Bestände dort zunehmen, während sie ausserhalb urbaner Gebiete, also in ihren ursprünglichen Habitaten, abnehmen.
Doch das gefällt längst nicht allen Städtern. Nicht nur der Lärm stört. Auch der Dreck, den sie (auf Autos) hinterlassen. Oder ihr manchmal aggressives Verhalten. In Ruhe Fish and Chips essen? Nicht wenn sich in der Nähe ein paar hungrige Möwen aufhalten. Weiterlesen →