Die Rangliste der Biodiversitätszerstörer: Es genügt nicht, nur den Klimawandel zu bekämpfen

Wälder sind für den Erhalt der Biodiversität sehr bedeutsam.

Was sind die wichtigsten menschengemachten Treiber des Biodiversitätsverlustes?

Die Antwort auf die Frage ist entscheidend, um den Artenschwund aufhalten zu können. Denn die Mittel zu seiner Bekämpfung sollten möglichst dorthin fliessen, wo sie am meisten bewirken können. Um die Haupttreiber herauszufinden, haben Autorinnen und Autoren für eine neue Metastudie Tausende von Untersuchungen ausgewertet.

Und hier ist sie: die Rangliste der Biodiversitätszerstörer.

  1. Landnutzungsänderungen (z.B. die Zerstörung alter Wälder für die Landwirtschaft)
  2. Direkte Ausbeutung (z.B. durch Fischerei, Jagd, Handel)
  3. Verschmutzung
  4. Klimawandel
  5. Invasive gebietsfremde Arten

Überraschend ist, dass der Klimawandel, der heute meistens als das grösste aller Übel bezeichnet wird, „erst“ an vierter Stelle auftaucht. Er wirkt sich schädlich auf die Biodiversität aus, doch weniger stark als dies andere Treiber tun.

Doch dies ist kein Trost: Die Wissenschaft rechnet damit, dass der negative Einfluss des Klimawandels auf die Biodiversität in Zukunft zunehmen wird.

Die Zerstörer-Rangliste unterscheidet sich je nach Lebensraum. So fällt der Klimawandel im terrestrischen Lebensraum auf den letzten (5.) Platz. Wichtigere Treiber sind hier invasive gebietsfremde Arten (Rang 3) und Verschmutzung (Rang 4). Im Meer wiederum landet die Ausbeutung (Fischerei) auf dem ersten Platz. Dann folgen bereits der Klimawandel, die Verschmutzung, Nutzungsänderungen und invasive Arten.

Ebenso unterschiedlich gestaltet sich die Rangliste regional. In Europa fällt der Klimwandel mehr ins Gewicht (3. Platz) als in Asien (letzter Platz).

Daraus folgt: Um dem Biodiversitätsverlust Einhalt zu gebieten, ist und bleibt Klimaschutz wichtig. Aber er allein genügt nicht. Sich nur auf ihn zu fokusieren, könnte gar der Biodiversität abträglich sein. Man denke etwa an die Herstellung von Biokraftstoffen, die auf Kosten natürlicher Wälder geht.

Es gilt also Massnahmen zu treffen, die im besten Fall dem Biodiversitäts- und dem Klimaschutz dienen. Dazu gehören etwa der Erhalt von Wäldern und die Wiedervernässung von Mooren.

© Markus Hofmann

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2 Gedanken zu “Die Rangliste der Biodiversitätszerstörer: Es genügt nicht, nur den Klimawandel zu bekämpfen

  1. Bei Revitalisierungsarbeiten an Gewässern (kl. Emme Littau) werden häufig fast nur aufeinandergestapelte Blocksteine verwendet. Ist das ökologisch sinnvoll?
    Zudem werden km-weise Wälder abgeholzt! (Hochwasserschutz)

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