
Der WWF hat keine Angst vor den Grossen. Selber eine Macht scheut die Naturschutzorganisation nicht davor zurück, mit einflussreichen Unternehmen ins Geschäft zu kommen. Dies gehört gar zur Strategie: Um etwas zu bewegen, muss man die grossen Unternehmen dazu bringen, nachhaltig zu wirtschaften. Theoretisch ist das richtig. Das Vorgehen ist allerdings auch mit Gefahren für die eigene Glaubwürdigkeit verbunden. Der WWF gerät immer wieder in den Verdacht, Unternehmen unberechtigterweises ein grünes Etikett umzuhängen („Greenwashing“), wie der Streit um das „Schwarzbuch WWF“ von Wilfried Huismann exemplarisch zeigte.
Auch das Textilhandelsunternehmen H&M wirbt mit dem WWF-Label. Kinderkleider sind mit Motiven bedrohter Tiere bedruckt wie Gorillas, Eisbären, Schneeleoparden und natürlich dem WWF-Maskottchen, dem Panda. 10 Prozent des Verkaufserlöses gehen an den WWF.

Emblematische und bedrohte Tiere sind modisch attraktiv. Und vielleicht erhöhen solche Motive gar das Bewusstsein der Kinder für die gefährdete Biodiversität.
Doch man sollte sich nicht in falscher Sichheit wiegen. Dass auch ausgestorbene Tiere für Umsatz sorgen, zeigt sich ironischerweise gleich neben den WWF-Kleidern. Dort finden sich Shirts mit – Dinosauriern. Und das „Jurassic World“-Label verspricht gleich noch die Hoffnung, dass man ausgestorbene Lebewesen im Labor auferstehen lassen kann.
