Hummelzucht gefährdet Wildhummeln

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Hummeln sind für die Bestäubung von Pflanzen zentral. Doch verschiedene Umweltfaktoren machen ihnen zu schaffen.

Hummeln sind längst zu Nutztieren geworden. Ihre Aufgabe besteht darin, Nutzpflanzen – insbesondere Tomaten – in Gewächshäusern zu bestäuben. Doch diese eigentlich sinnvolle Aufgabe könnte sich als fatal für ihre wilden Artgenossen herausstellen. Den wildlebenden Hummeln geht es nämlich – ähnlich wie den Bienen – schlecht. Einer der Gründe für den Hummel-Rückgang ist ein pathogener Pilz: Nosema bombi.

Für die schlechte Verfassung der nordamerikanischen Hummeln machte man bisher die europäischen Hummeln verantwortlich. Mit diesen sei eine neue Welle des Pilzes in die USA geschwappt, was zu einem starken Rückgang von Wildhummeln in den 1990er Jahren geführt habe, so die Vermutung. Doch nun zeigt sich, dass der Grund für die besorgniserregende Situation der US-Wildhummeln in den eigenen Gewächshäusern herumfliegt.

Wie molekularbiologische Untersuchungen nahelegen, verlief der Niedergang der Wildhummel-Population nämlich kurz nach einem Kollaps bei den domestizierten Hummeln, die in den 1990er Jahren von N. bombi regelrecht dahingerafft wurden. Der aggressive Pilz gelangte also aus den Gewächshäusern und befiel die wilden Hummeln.

Der Pilz ist allerdings nur einer von verschiedenen Faktoren, die den Hummeln zusetzen. Daneben spielen auch der Einsatz von Pestiziden, eine auf Monokulturen basierende Landwirtschaft sowie der Klimawandel eine Rolle.

© Markus Hofmann

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