In Zürich kreuchen und fleuchen mehr Tiere als noch vor zehn Jahren

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Hier finden sich Frösche, Libellen, Schlangen, Insekten, Schmetterlinge und Vögel: Weiher im Zürcher Stadtwald. (Bild: Markus Hofmann)

Seit zehn Jahren zählt die Stadt Zürich jährlich ihre wilden Tiere: die Reptilien, Amphibien, Tagfalter, Heuschrecken, Libellen und Vögel. Sie tut dies jeweils auf einem Zehntel des Stadtgebiets (ausser bei den Vögeln, da wird der Zensus jeweils zweiteilig links und rechts der Limmat durchgeführt). Nun war es also soweit: Die Zählung eines Gebiets fand zum zweiten Mal statt, womit sich ein Vergleich anstellen lässt. Und das Resultat zeigt Erfreuliches.

Der Zürcher Hausberg, der Uetliberg, wurde 2018 nach zehn Jahren nochmals unter die Lupe genommen. Und die Zählung ergab mehr als eine Verdoppelung der Individuenzahl, von 2771 auf 5897, wobei vor allem die Zahl der Tagfalterarten Kaisermantel und Zitronenfalter auffällig anstieg. In die Netze gingen hier zum ersten Mal der Kleine Schillerfalter sowie der Trauerfalter. Auch bei den Brutvögeln gab es eine positive Entwicklung rechts der Limmat: von 60 Arten und 5183 Reviere auf 65 Arten und 6514 Reviere.

Unter den Verlierern finden sich etwa die Gewöhnliche Strauchschrecke, das Waldbrettspiel oder die Blindschleiche. Den Rückgang der Blindschleiche kann ich anekdotisch bestätigen: Tauchte diese in meiner Kindheit in den 1970er Jahren noch regelmässig in unserem Stadtgarten auf, habe ich dort seit Jahren keine einzige mehr entdeckt.

Das insgesamt positive Bild darf allerdings nicht zu verfrühten Schlüssen führen. Die Untersuchungsreihe ist noch viel zu kurz, um daraus stabile Trends abzuleiten. Doch das Zwischenresultat sollte Ansporn sein, die Anstrengungen für ein tier- und pflanzenreiches Zürich fortzusetzen.

© Markus Hofmann

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