Fokus auf Schutz der Biodiversität legen – das hilft auch dem Klimaschutz

Alte Wälder sind nicht nur ein Gewinn für die Biodiversität, sondern tragen auch zum Klimaschutz bei. (Bild: Pixabay)

Konflikte zwischen Biodiversitäts- und Klimaschutz scheinen unvermeidlich zu sein. Das zeigt sich zum Beispiel an der kommenden Abstimmung über das Stromgesetz in der Schweiz. Mit dem Bundesgesetz über eine sichere Stromversorgung soll in der Schweiz mehr Strom aus erneuerbaren Energiequellen wie Wasser, Sonne, Wind oder Biomasse zu produziert werden

Tönt gut. Doch das Ganze kann auf Kosten der Biodiversität gehen, etwa dort, wo neue Wasserkraft- oder Windkraftwerke entstehen. Ein kleiner Teil der Schweizer Naturschutzbewegung lehnt daher das neue Stromgesetz ab.

Solche Konflikte liessen sich allerdings im Kern vermeiden, wenn man den Fokus anders legen würde: weg vom Klima-, hin zum Biodiversitätsschutz.

So lautet in der äusserst lesenswerten Broschüre „10 Must-Knows aus der Biodiversitätsforschung 2024“ des Leipniz-Forschungsnetzwers Biodiversität der erste Punkt:

Um die Doppelkrise Biodiversitätsverlust und Klimawandel wirksam zu bewältigen, können Zielkonflikte zwischen Biodiversitäts- und Klimaschutz minimiert werden, wenn Massnahmen zum Schutz der Biodiversität den Ausgangspunkt bilden.

Denn „zahlreiche Massnahmen zum Erhalt der Biodiversität“, so die Begründung, „schwächen den Klimawandel ab und fördern Anpassungen an den Klimawandel, während wesentlich weniger Massnahmen zum Schutz des Klimas auch vorteilhaft für die Biodiversität sind“.

Landschaften und Meeresgebiete mit einer hohen Biodiversität speichern in der Regel Kohlenstoff bessern, dienen also als Kohlendioxid-Senken. Zudem bieten Biodiversitäts-gestärkte Ökosysteme höheren Schutz vor Risiken, die durch den Klimawandel verursacht werden wie Überschwemmungen oder Dürren. Sie tragen also auch zur Anpassung an die Folgen der Klimaerhitzung bei.

Es liegt also auf der Hand: Mit dem Erhalt und der Stärkung der Biodiversität tut man viel für den Klimaschutz. Im umgekehrten Fall ist das in bedeutend geringerem Umfang der Fall. 

© Markus Hofmann

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