Im Bann der Mauersegler: der Engländer Charles Foster mag sich ein Leben ohne die Flugkünstler nicht vorstellen

Ein Himmel voll schreiender Mauersegler: Inbegriff des Sommers. (Bild: Kev/Pixabay)

Den Dezember erträgt Charles Foster nur schwer. Seit fünf Monaten hat er zuhause keinen Mauersegler mehr gesehen hat. Und es wird nochmals mindestens so lange dauern, bis sie wieder aus ihrem Überwinterungsgebiet im südlichen Afrika zurückkehren und einige von ihnen im Dachstock von Fosters Haus in Oxford zu brüten beginnen.

Für jemanden wie Foster, für den ein Leben ohne Mauersegler eigentlich sinnlos ist, ist der Dezember eine Qual. Während sich seine Familie auf Weihnachten freut, fliegt er den Mauerseglern entgegen nach Mosambik. Allerdings vergeblich. Die Mauersegler lassen sich dort auch nicht blicken.

Wie können wir über Mauersegler sprechen?

Was Foster, Tierarzt und Anwalt, der in Oxford Ethik und Rechtsmedizin lehrt, genügend Gelegenheit gibt, nicht nur über die erstaunliche Lebensweise der Mauersegler, unser Verhältnis zu ihnen und der Natur überhaupt nachzudenken, sondern auch darüber, wie wir angemessen über Mauersegler sprechen können.

Denn dies ist eigentlich unmöglich: Nur der Mauersegler weiss, wie es ist, ein Mauersegler zu sein. Um uns wirklich in Mauersegler einfühlen zu können, helfen uns Menschen auch die vielen Studien und Daten über die faszinierenden Vögel nicht weiter, so Foster.

Weiterlesen

Hauskatzen machen sich über (fast) alles her, was vor ihre Schnauzen fällt – und verschmähen auch gefährdete Arten nicht

Weltweit über 2000 Arten stehen auf der Fressliste der Hauskatzen. (Bild Mabel Amber / Pixabay)

„Katzen töten 30 Millionen Vögel in der Schweiz – pro Jahr“. Diese Umweltnotiz hat bis heute bei meinen Leserinnen und Lesern sehr viel Interesse gefunden. (Vielen Dank dafür! Und bitte auch einen Blick auf diese weiterführende Umweltnotiz werfen.)

Das überrascht nicht. Die Vogeljagd der Hauskatzen „triggert“ Vogel- und Katzenfreunde gleichermassen – aus verschiedenen Motiven. Viele Katzenhalter hören nicht gerne, dass ihre Haustiere Jagd auf schöne Wildvögel machen. Und Ornithologen stossen immer wieder auf taube Ohren, wenn sie dazu raten, Hauskatzen eben genau dort zu lassen: im Haus – und sie nicht ins Freie zu lassen.

Eine der problematischsten invasiven Art der Welt

Es gibt etliche Studien zum Jagdverhalten der Hauskatzen. Allerdings sind alle verständlicherweise mit Unsicherheiten behaftet. Katzen in ihrem Jagdrevier über eine lange Zeit zu verfolgen, um über die Zusammensetzung ihrer Beute genau Bescheid zu wissen, ist kaum möglich. Die Studien müssen sich auf begründete Schätzungen abstützen.

Forscherinnen und Forscher haben sich nun diese Studien nochmals genau angeschaut, um herauszufinden, was denn die Hauskatzen alles fressen. In „Nature Communications“ kommen sie zum Schluss: Freilaufende Hauskatzen fressen 2084 verschiedene Arten. Davon sind knapp 17 Prozent in ihrem Bestand gefährdet. Auch diese Zahlen beruhen auf Schätzungen, allerdings konservativen, wie die Forscher betonen. Das Artenspektrum, an dem sich Katzen gütlich tun, wird also noch grösser sein.

Salopper gesagt: Katzen machen kaum vor etwas Fressbarem halt, sei es tot (auch Aas wird nicht verschmäht) oder lebendig. Oder in der Sprache der Forscher: Hauskatzen gehören zu den problematischsten invasiven Arten der Welt.

Weiterlesen