Fremde Gegenstände im Nest halten Elstern fern. Denn diese mögen Unbekanntes gar nicht.

Klug und vorsichtig: Elster. (Bild: Markus Hofmann)

Krähenvögel wie Kolkraben oder Elstern gehören zu den klügsten Tieren. Mit der Cleverness geht eine weitere Eigenschaft einher: Vorsicht. Wenn Krähenvögel etwas nicht mögen, dann ist es das Neue und Unbekannte.

Sie sind neophob. Sie haben Angst vor dem Neuen.

Neophobie hilft beim Überleben. Wer eine neue Lage oder eine neue mögliche Futterquelle zuerst sorgfältig prüft, bevor er sich in sie stürzt beziehungsweise hinunterschlingt, vermeidet potenziell tödliche Gefahren.

Möglicherweise machen sich die Beutetiere der Krähenvögel diese Neophobie zunutze, wie die beiden norwegischen Forscher Magne Husby und Tore Slagsvold in einem Experiment mit Elstern und Kolkraben zeigen konnten. Die Resultate haben sie in Royal Society Open Science veröffentlicht.

Gefürchtete Nesträuber

Genauso wie Elstern und Kolkraben Neuem abgeneigt sind, so sind sie dem Nachwuchs anderer Vogelarten zugeneigt: Als Nesträuber, die Eier und Küken fressen, sind sie gefürchtet.

Doch zeigt das auszuraubende Nest eine Anomalie wie einen glänzenden Teelöffel oder eine weisse Hühnerfeder, schrillen bei Elstern und Kolkraben alle Alarmglocken: Achtung, da ist was Neues, was nicht dorthin gehört!

Verwenden also Vögel beim Nestbau menschengemachte Gegenstände oder artfremde grosse Federn, hält dies die Krähenvögel davon ab, das Nest auszurauben – zumindest für eine gewisse Zeit.

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