Vor welchen Tieren Menschen am meisten Angst haben – auch wenn sie nicht unbedingt gefährlich sind

Grosse, dreieckige Zähne wie diejenigen des Leistenkrokodils triggern den Homo sapiens. (Bild: AngMoKio, CC BY-SA 2.5, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2304902 )

Stellen Sie sich vor: Sie sind alleine in der Wildnis. Vor welchem Tier hätten Sie am meisten Angst?

17’353 Menschen aus allen Weltgegenden haben diese Frage beantwortet. Zur Auswahl standen ihnen 221 Fotos von 184 Tierarten, die ihnen an Land begegnen könnten (also keine Haie und anderes Meeresgetier). Diese Tiere stuften sie ein nach der persönlich empfundenen Gefährlichkeit. Die Resultate der Online-Umfrage sind vor kurzem von Karl Zeller et. al. in „People and Nature“ publiziert worden.

Am meisten Angst flösst der Anblick eines Leistenkrokodils aus.

Ebenfalls weit vorne in der Angst-Skala tummeln sich die Brillenschlange (Indische Kobra), der Jaguar und das Flusspferd.

Am wenigsten Angst verbreitet das Wildkaninchen.

Irrationale Angst

Soweit alles nachvollziehbar. Krokodile, Kobras, Jaguare und Flusspferde können dem Menschen durchaus gefährlich werden. Angst ist bei der Begegnung mit ihnen also eine angemessene Reaktion. Genauso wie der Niedlichkeitsfaktor bei Kaninchen gross ist.

Doch die Umfrage brachte auch Resultate hervor, die nicht so rational zu erklären sind. Schaut man sich nicht die einzelnen Tierarten an, sondern die taxonomischen Gruppen, so lagen die Spinnen bei den Angstmachern ganz vorne – vor Schlangen, Fledermäusen, Eidechsen, Insekten und Krokodilen.

Während man sich vor Krokodilen wirklich in Acht nehmen sollte, ist dies bei Spinnen in den allermeisten Fälle nicht nötig. Lediglich 0,5 Prozent aller Spinnenarten können dem Menschen gefährlich werden.

Hier spielt also etwas anderes eine Rolle: soziale und kulturelle Faktoren – oder Biophobie.

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Wegwerfgesellschaft: Vögel müssen ihre Nester in der Stadt nicht mehr jedes Jahr neu bauen, denn Plastikabfall hält (fast) ewig

Dieses Blässhuhn (Taucherli) kann noch in natürlichem Nestmaterial brüten. (Bild: Mabel Amber/Pixabay)

Normalerweise bauen Blässhühner – in der Schweiz bekannt als „Taucherli“ – jährlich ein neues Nest. Da dieses aus Pflanzenmaterial besteht, zerfällt es rasch.

Doch nun könnte sich dieses Verhalten gerade verändern. Die Blässhühner verbauen Abfall, der kaum oder nur langsam verrottet. Vor allem Plastik ist für den Nestbau beliebt. Der ist reichlich in der Umwelt vorhanden. 79 Prozent des bisher hergestellten Plastiks liegt noch immer irgendwo auf der Erde herum, lediglich 9 Prozent wurden recycelt.

Plastikschichten im Vogelnest

Und so müssen die Blässhühner nicht mehr jedes Jahr ein Nest von Grund auf neu bauen. Ein aus Plastikabfällen bestehendes Nest kann Jahrzehnte überstehen und von mehreren Generationen bewohnt werden, wie Forscher in den Niederlanden beobachtet haben.

Anhand der auf den Plastikverpackungen eingeprägten Ablaufdaten konnten sie Geologen gleich die Geschichte der Nester Schicht für Schicht rekonstruieren. Ihre Studie haben sie in Ecology veröffentlicht.

Vor allem ein Blässhuhnnest mitten in Amsterdam hat es ihnen angetan. Es enthielt 635 künstliche Gegenstände, die einen Blick in die nahe Vergangenheit unserer Wegwerfgesellschaft erlauben.

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